4.580 Quadratmeter Bolon im neuen Haus des Sports in Potsdam

In Potsdam gibt’s mal wieder was Neues: An der schönen Adresse Olympischer Weg 7 im Luftschiffhafen der Stadt steht jetzt das “Haus des Sports”. In diesen Wochen bezieht der Landessportbund Brandenburg hier seine neuen Räumlichkeiten und beheimatet damit erstmals sämtliche ihm zugehörige Vereine und Verbände. Der dreistöckige Neubau, entworfen und gestaltet vom Architekturbüro S&P Sahlmann, ist geprägt von hohen Decken und Wänden aus Sichtbeton, freitragenden Treppen aus Holz, viel Licht, Glas – und ganz viel Bolon. Zunächst sollten unsere gewebten Vinylkollektionen ein Bodenbelag unter mehreren werden. Am Ende wurde das Bauprojekt mit seinen 6.000 Quadratmetern Grundfläche ein (fast) Bolon-Only-Projekt. Warum sich die verantwortlichen Architekten Katrin Wünsche, Karsten Krake und Werner Nerlich für unsere schwedischen Designs entschieden haben und wie diese das architektonische Konzept prägen, erklärt Katrin Wünsche im Interview.

Frau Wünsche, holen Sie uns kurz ab: Der Landessportbund Brandenburg hat eine neue Heimat bekommen. Wie lässt sich dieses umfangreiche Bauprojekt am besten zusammenfassen?

 

Wir hatten das große Glück, einen fantastischen Bauherrn bei einer Mammutaufgabe begleiten zu dürfen: Es galt, über 100 Büros zu schaffen und so die dem Landessportbund Brandenburg zugehörigen Sportverbände, Trainer und Vereine, sowie eine Fachhochschule und natürlich Meeting- und Konferenzräume für alle unter einem neuen Dach zu vereinen. Denn das war das große Ziel des Landessportbunds: einen Ort für alle Verbandsmitglieder und deren jeweiligen Mitarbeitenden zu schaffen, die bisher an verschiedenen Standorten im ganzen Bundesland gearbeitet haben. Unsere Aufgabe war es, dieses neue Zuhause für den Sport in Brandenburg zu entwerfen, in dem sich alle Nutzer wohlfühlen und mit ihren neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen identifizieren können.

6.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche, 4.580 Quadratmeter davon sind mit Bolon Boden belegt: Womit startet man bei einem solchen Projekt als erstes und wann fängt man an, sich das erste Mal Gedanken über den Boden zu machen?

 

Der Boden spielte tatsächlich schon sehr früh in der Raumplanung eine wichtige Rolle. Mit der Wahl der Bodenbeläge hat man super Möglichkeiten, Flächen zu zonieren oder hervorzuheben. Das haben wir beispielsweise in den Loungebereichen genutzt, die mit Teeküchen und direkter Anbindung an die beiden offenen, begrünten Innenhöfe des Gebäudes als Treffpunkt für die Mitarbeitenden dienen. Hier stand von Anfang an fest, das lebendige, frische Triangle-Muster zu verlegen, um eine lockere, kommunikative Atmosphäre zu schaffen. 

 

Vom Eingangsbereich über die Treppenhäuser bis hin zu allen Räumlichkeiten wie Bibliothek, Meeting-, Tagungs- und Bewegungsräume, Büros und Aufenthaltsräume sind mit unterschiedlichen Bolon Kollektionen ausgestattet. Welche Eigenschaften sollte ein Bodenbelag in einem Haus mit so unterschiedlichen Anforderungen eigentlich mitbringen?

 

Die Materialien sollten vor allem Qualität ausstrahlen. Sie sollten aber auch überraschen und im besten Falle gar die Kommunikation stärken. In einem öffentlichen Gebäude wie diesem müssen die Böden natürlich auch langlebig und wirklich nachhaltig sein. Die Recycling-Quote von durchschnittlich 28 Prozent bei allen Bolon Bodenbelägen hat uns sofort überzeugt, ebenso wie die einfache Reinigungsmöglichkeit des Belags. Im Übrigen die häufigst gestellte Frage zum Boden: Wie kann man diesen reinigen? Dass sich 99 Prozent der Flecken ausschließlich mit Wasser reinigen lassen, ist ein weiterer Pluspunkt. Und es braucht nur eine Reinigungsmethode – das erleichtert vieles. 

 

Viel Sichtbeton, viel Holz, viel Glas – und ganz viel gewebtes Vinyl aus Schweden Welches Raumerlebnis wollten Sie für die Mitarbeitenden des Landessportbunds schaffen?

 

Wärme, Offenheit und viel Tageslicht. Das sind in unseren Augen die entscheidenden Faktoren für ein Wohlfühlhaus. Und dann natürlich das haptische Erlebnis: Der rau geschalte Sichtbeton bildet einen tollen Kontrast zur feinen Präzision der Holz- und Glasflächen und zur Natürlichkeit des gewebten Belags. Hier spürt man richtig handwerkliche Tradition. Das ist auf einer solch großen Fläche wirklich besonders.

 

In den Flurbereichen liegt eine individuell angefertige Bolon-Kollektion. In den anderen Räumlichkeiten sind die Kollektionen Now, BKB, Artisan und Graphic verlegt. Warum haben Sie sich für diese in Farben und Struktur sehr unterschiedlichen Entwürfe entschieden?

 

Die Wahl der Kollektionen ist auf die jeweilige Nutzung der Räume abgestimmt: In Räumen für konzentriertes Arbeiten braucht es klare Strukturen, im Konferenzsaal hingegen eher festlichen Glanz. Für den Bewegungsraum wollten wir einen Boden, der kraftvoll und energetisch anmutet. Und für den Lounge-Bereich, der ja Anziehungspunkt für die Mitarbeitenden sein soll, passt ein lebendiges, farbenfrohes Triangle-Muster, das den Austausch und die Kommunikation fördert.

Die Strukturen und Webungen der Böden wirken, als wären sie mit dem Lichteinfall abgestimmt. Ist das Teil des Konzepts?

 

Definitiv. Bestes Beispiel sind die großzügigen Flurbereiche. Hier kommt das florale Muster mit den subtilen Farbnuancen der Schussfäden besonders gut zur Geltung. Das einfallende Tageslicht über die Innenhöfe und das große Glasdach verstärkt den Effekt des gewebten Musters, der sich je nach Blickwinkel ständig aufs Neue ändert. Und wir müssen zugeben, wir waren selbst erstaunt, wie gut dieser Effekt bei entsprechenden Lichtverhältnissen funktioniert. Mit so viel Lebendigkeit und Farbspiel hatten wir tatsächlich nicht gerechnet.

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