Collaborative Conversation #2: Dag Klockby från Gärsnäs

Erzählen Sie uns ein bisschen über Sie und Ihre Karriere in der Möbelbranche!

Meine Anfänge in dieser Branche gehen auf die späten 70-er Jahre zurück, als ich bei NK Furniture in Gothenburg beschäftigt war; die Stadt, in der ich geboren bin. Meine Leidenschaft für Design und Architektur ist der Hauptgrund dafür, dass ich noch immer in dieser Branche tätig bin. Nach meinem Wirtschaftswissenschaften- und Kunststudium begann ich 1983 mit finnischen Möbeln in Stockholm bei einer Firma namens Avarte zu arbeiten und wechselte dann zu Lammhults in Stockholm. Das war zwischen 1986 und 1988.

In dieser Zeit lernte ich meine Frau Anna Axelsson kennen, die Tochter von Professor Åke Axelsson. Im Jahr 1988 gründeten wir die Firma Galleri Stolen. In den 90ern entwickelte sich die Firma zum Erfolg, so dass wir ein Werk in Skirö in Småland erstanden, wo wir uns der Fertigung unserer von Åke Axelsson kreierten Möbel widmeten.

2003 fusionierten wir Galleri Stolen mit Gärsnäs AB, zu dieser Zeit im Besitz von Expanda, jetzt die Lammhult Design Group. Der Name Galleri Stolen verschwand, stattdessen entstand die neue Firma Gärsnäs AB.

Mit der Akquisition von Gärsnäs wurde ich zum Geschäftsführer des Unternehmens. Unsere Leidenschaft für Design, speziell für das Design von Möbeln, hat uns im Verlauf der Jahre zu einer radikalen Erneuerung und Weiterentwicklung der ursprünglichen Kollektion von Gärsnäs geführt. Auch dank der langen und reichhaltigen Geschichte von Gärsnäs konnten wir großen Erfolg und ein beachtliches Wachstum einfahren. Aktuell haben wir über 50 Mitarbeiter und konnten 2016 einen Umsatz von ca. 100 Millionen schwedische Kronen verzeichnen.

Wann kamen Sie erstmals mit BOLON in Kontakt?

Mein erster Kontakt mit Bolon geht auf die frühen 2000er Jahre zurück, als ich Annica Eklund und ihren Vater Lars Eklund kennenlernte. Danach sahen wir Bolon auf mehreren Messen, etc. Die Treffen mit Bolon waren immer positiv und aus persönlichem Interesse habe ich die spannende Entwicklung von Bolon im Verlauf der letzten 10 bis 15 Jahre verfolgt und darüber gelesen.

Wie sah Ihr Beitrag zu dieser Kooperation aus?

Mein Beitrag zu diesem Projekt mit Bolon war sehr umfassend und aktiv. Als wir von Annika gefragt wurden, ob wir Teil dieses Projekts werden wollten, war ich sofort begeistert und freute mich auf die Zusammenarbeit mit Bolon.

Welche Erfahrungen haben Sie mit BOLON gemacht? Wie sehen Sie BOLON als Unternehmen? Welche Möbelart haben Sie sich für ihre kreativen Experimente herausgesucht?

Bolon ist für mich ein Unternehmen, das auf exemplarische Weise einen unglaublichen Schritt von einem relativ traditionellen Vinylmatten-Verarbeitungsbetrieb zu einer neuen Kategorie und Dimension geschafft hat – vor allem dank eines guten Designs, cleveren Marketings und starken Unternehmensgeists.

Heute fühle ich, dass Bolon eine starke Marke mit solider Positionierung auf dem internationalen Markt ist und gutes Design mit sozialer Verantwortlichkeit und solidem Umweltverhalten verbindet. Für die gemeinsame Arbeit haben wir uns für unsere beiden von Emma Marga Blanche und Fredrik Färg entworfenen gepolsterten Palettensitzgruppen Elsa und Jac entschieden. Darüber hinaus experimentieren wir gerade mit unserem Modul-Sofa PoP, einem Design von Pierre Sindre und Patrik Bengtsson. Schließlich noch testen wir das Material für unseren umjubelten Armstuhl Hedwig von 2016, einem Design von David Ericsson

 

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Wie war es, mit dem Material zu arbeiten? Gab es irgendwelche Schwierigkeiten? Welche Vorteile bot es?

Dieses Material ist neu für uns und stellt uns vor andere Herausforderungen als die traditionellen Stoffe. Bestimmte Formen und komplizierte Polsterungen sind damit nicht ratsam, zumindest mit unserer aktuellen Kundenkenntnis und Erfahrung jetzt noch nicht. Ein Vorteil des etwas schwereren Materials ist jedoch die hohe Grundqualität, die es zu einer perfekten Alternative für Leder oder schwere Leinwand macht. Die Herausforderung ist nun, mehr Know-How und technische Erfahrung in der Anwendung dieses Materials anzusammeln und möglicherweise spezielle Möbel zu entwickeln, die ausdrücklich darauf zugeschnitten sind, zum Beispiel Gartenmöbel, etc.

Wie beurteilen Sie das Endergebnis – nach der Verwendung von BOLON-Stoffen? Auf welche Weise haben diese das Möbelstück beeinflusst?

Das Möbel bekommt damit einen neuen Ausdruck – mehr wie ein Modestück, das ähnlich wie modische Kleidung unser Erscheinungsbild bestimmt.

Die Farben und Texturen des Materials sind höchst innovativ, besonders die Kombination aus Wolle und Vinyl. Es hat eine dreidimensionale Tiefe, die sich ganz anders als konventionelle Polsterung anfühlt.

Damit bekommt das Möbelstück mehr Glanz und Luxus, so etwas wie Haute Couture.

Welche Rolle könnten BOLON-Materialien bei Ihren zukünftigen Kreationen einnehmen?

Einige unserer Möbel können damit erweiterte Anwendungsgebiete erobern. Dieses Material in Kombination mit Möbeln wird neue Ambiente finden, sowohl drinnen als auch draußen. Vor allem in Hotels und Restaurants, wo sowohl Schönheit als auch robuste